Ngoma-Bär; Tierisches Vergnügen mit wichtiger Botschaft

Wild ging es am vergangenen Wochenende im Pfarrzentrum St.Jakobus zu. Die Junge Kantorei St.Jakobus Schifferstadt unter der Leitung von Georg Treuheit und Eva Oberling konnte nach langer Probenzeit das Musical „Ngoma Bär“ zur Aufführung bringen. Rund 65 Kinder und Jugendliche zwischen dreieinhalb und 17 Jahren waren an diesem tollen Projekt beteiligt.
„Ngoma-Bär“ von Wolfgang König und Veronika te Reh basiert auf einem indianischen Märchen und handelt von der Beziehung zwischen Mensch und Natur. Das Mädchen Jamilah (gespielt von Letizia Schröder), dessen Eltern gestorben sind, lebt bei seinem Onkel, einem Jäger (gespielt von Manuel Funk), im Wald. Während das Kind eine enge Beziehung zu den Tieren hat, betrachtet der Onkel seine ganze Umgebung unter dem Aspekt der Brauchbarkeit. Dadurch verliert er den Zugang zu den Gefühlen des Kindes und setzt es schließlich in einer Höhle im Wald aus. Jamilah wird von den Tieren gerettet und von der Bärenmutter „Ngoma“ (gespielt von Emilia Weißenmayer) in die Bärenfamilie aufgenommen. Ihre Freundin, die Wildgans Ayoka (gespielt von Frieda Schwake), schmiedet jedoch einen Plan, um den Onkel dazu zu bewegen, das Kind wieder bei sich aufzunehmen. Unterstützung bekommt sie dabei nicht nur von Dinko (gespielt von Rufus Dürr), dem Hund des Jägers, sondern von zahlreichen Tieren des Waldes. Eine zentrale Rolle dabei spielt auch die Eule „Wakatanka“ (gespielt von Johanna Schmith), die sich mit ihrem Lied in die Träume des Jägers schleicht und somit nicht nur die zentrale Botschaft des Stückes überbringt, sondern letztlich auch die Sichtweise des Jägers ändert.


Bei dem Lied der Eule, das nahezu an Zwölftonmusik erinnert, zeigte sich Johanna Schmith sehr sicher in der Intonation der anspruchsvollen Musik. Generell sind die Disziplin und die Ausdauer der Kinder und Jugendlichen in besonderem Maße zu würdigen. Auf diese Leistung, die sie mit Beginn der Generalprobe am Freitagnachmittag bis zum Ende der letzten Vorstellung am Sonntagnachmittag abgerufen haben, können sie sehr stolz sein. Jedes kleine Vögelchen wusste Dank der Unterstützung einiger Mütter immer genau, wann es an seinem Platz zu sein hat. Kein Wunder, dass die 6köpfige Band,mit Querflöte, Klarinette, Percussion, Baß, Cello und E-Piano die den Chor musikalisch begleitete, sehr gerne bereit war, das ein oder andere Zwischenspiel einzubauen, bis auch wirklich jedes Tier an seinem Platz war. Oder auch eben nicht. Schwungvolle, rhythmische Elemente sind ebenso Bestandteile des Musicals und wurden von den Akteuren mit dem ein oder anderen Tumult durch das ganze Publikum gerne umgesetzt. Dank dem Bewirtungsteam konnten sich alle großen und kleinen Besucher*innen in einer kleinen Pause mit selbstgebackenem Kuchen, Würstchen und Getränken stärken. Hier und da konnte man auch ein kleines Äffchen mit einem Würstchen durch die Flure huschen sehen. Die damit verbundene Ketchup Menge versetzte das Kostüme-Team jedoch kurzzeitig in Schnappatmung. Aber auch hier bewiesen die Kinder und Jugendlichen äußerste Disziplin und es blieben alle Kostüme fleckenfrei.
Tonmeister Harald Schwind saß am Mischpult und sorgte für die richtige Balance zwischen Sologesang, Chor und Musikern.
Ein ganz herzlicher Dank galt zum Ende der Vorstellung auch den zahlreichen Eltern, die sich im Vorfeld in verschiedenen Arbeitsgruppen organisiert hatten und so die Umsetzung des Musicals erst ermöglichten. Der wohl verdiente, langanhaltende Applaus wird den Kindern und Jugendlichen noch lange im Ohr bleiben und lässt auf die nächste Aufführung der Jungen Kantorei hoffen.