Liturgie und Musik an Ostermontag in St. Jakobus harmonisch vereint

Hochamt erhielt mit der „Messe in C“ von Rheinberger einen besonders feierlichen Rahmen

Einen feierlichen musikalischen Abschluss der Ostertage bildete im Hochamt in St. Jakobus an Ostermontag die Aufführung der „Messe in C-Dur“ opus 169 von Josef Gabriel Rheinberger, das von Pfarrer Albrecht Effler zelebriert wurde. Seine dann in die große „Messe in C“ über, eine der 14 Messen, die Josef Gabriel Rheinberger (1839 bis 1901) für die katholische Liturgie geschrieben hat, aber nur eine davon mit Orchesterbegleitung, die im Hochamt zur Aufführung kam. Die Uraufführung fand im Jahre 1893 in St. Gallen (Schweiz) statt. Diese Messe hat keine klassischen Solopartien, wie es in anderen Messen vorkommt, vielmehr singen die Solisten immer als Ensemble, und bilden sozusagen eine neue Klangfarbe gegenüber dem Gesamtchor.

Ausführende waren der Kirchenchor St. Jakobus, Michelle Niklis (Sopran), Gabriela Gomez (Alt), Andreas Seibert (Tenor), Gideon Henska (Bass), ein Kammerorchester und Michael Filsinger an der Vleugelsorgel unter der Gesamtleitung von Dekanatskantor Georg Treuheit. Mit fein differenzierter Artikulation, die eine hervorragende Textverständlichkeit ermöglichte, und subtiler Dynamik interpretierten sowohl die Sängerinnen und Sänger als auch das Solistenquartett die Messe. Michelle Niklis gefiel mit ihrem schlanken, in den Höhen strahlendem Sopran, ebenso wie die runde, warme Altstimme von Gabriela
Gomez, Andreas Seiberts kräftiger Tenor und Gideon Henskas intonationssicherer Bass. Das klangschön aufspielende Kammerorchester fungierte als exzellenter Begleiter, ebenso Michael Filsinger an der Vleugels-Orgel.

Feierlich und ruhig gehalten erklang zunächst das „Kyrie“, während das „Gloria“ majestätisch und mit viel Strahlkraft ertönte. Die Geheimnisse der Menschwerdung, des Leidens und der Auferstehung Jesu wurden im „Credo“ von den Ausführenden klar und brillant, aber auch innig ausgedeutet. Glanzvoll und in seiner Eindringlichkeit großartig, wurde das „Sanctus“ gesungen, zunächst aus mystischer Tiefe, dann in strahlenden Höhen und schließlich einem anrührenden Solo-Quartettgesang im „Benedictus“ den Boden
bereitete. Zum Ausklang der Messe gab ein schreitend-wogendes „Agnus Dei“ Zeugnis einer wunderschönen Orchestermesse, die nicht auf vordergründigen Pomp setzte, sondern in beeindruckendem Maße das Lob Gottes darbot. Die abschließende Fuge „Dona nobis pacem“ gab dann die Bitte um Frieden als hoffnungsvolle Osterbotschaft wieder. Musikalisch bereichert wurde der Festgottesdienst außerdem mit wunderschönen Wiedergaben des Abendliedes „Bleib bei uns, denn es will Abend werden“, ebenfalls von Josef Gabriel Rheinberger, und dem „Regina Caeli“ von Gregor Aichinger.

ise